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Vom Schock zur Hoffnung – Nobbys Weg zur Wundheilung

  • Autorenbild: Florian Grünig
    Florian Grünig
  • vor 5 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 6 Stunden


Als wir vor gut zwei Wochen zum ersten Mal die Wunde von Nobby sahen, war der Schreck groß: eine tiefe, klaffende Verletzung, freiliegender Knochen und ein schlimmer Einschuss. Ein besorgniserregender Anblick für uns. Doch dank moderner Wundversorgung, konsequenter Pflege und der Hilfe der Kaltplasmatherapie durften wir einen beeindruckenden Heilungsverlauf erleben.

Hier findet ihr den Wundverlauf – dokumentiert bei jedem Verbandwechsel – inklusive der durchgeführten Maßnahmen bis zum aktuellen Stand.


American Paint Horse Wallach beim Anweiden am Reitplatz im Frühling bei blauem Himmel und Wolken.
Nobby beim Anweiden an der Hand

Triggerwarnung: verletztes Tier, Blut, offene Wunden

In diesem Beitrag sind die Bilder nicht verpixelt!











Offene Wunde beim Pferd am Bein verkrustet WUnd Schmutzige Wunde Einschuss mit Einschuss

Tag 0 – Initialversorgung

Am ersten Tag haben wir die Wunde zunächst gründlich mit klarem Wasser gereinigt. Anschließend erfolgte eine antiseptische Spülung mit Lotagen, um das Wundmilieu zu regulieren und Infektionen vorzubeugen. Zur Versorgung kam eine klassische Mulltamponade zum Einsatz, abgedeckt mit Mullkompressen – eine einfache, aber effektive Erstmaßnahme im Rahmen der akuten Wundversorgung.



Klaffende Wunde, Pferd, Pferdebein, Blut, verletztes Tier

Tag 2 – Wunde gereinigt, erste therapeutische Schritte

Zwei Tage später erfolgte der nächste Verbandwechsel. Eine erneute Spülung mit Lotagen unterstützte die antimikrobielle Wirkung. Es zeigte sich eine leichte Unterminierung der Wundränder. Als nächster Schritt wurde eine Hydrofaser-Tamponade, getränkt mit Lotagen, eingelegt. Diese sollte überschüssiges Exsudat aufnehmen und gleichzeitig ein feucht-reguliertes Milieu schaffen – entscheidend für die Granulationsförderung.




Tag 6 – Beginn der Granulationsphase und erste Plasmatherapie

Am sechsten Tag zeigten sich erste Fibrinbeläge, begleitet von sichtbarer Granulation. Zur Spülung kam nun hypochlorige Säure zum Einsatz – eine moderne, gut verträgliche Wundspüllösung. Die Wunde wurde mit Hydrofaser austamponiert und sekundär mit einem Superabsorber versorgt, um das Exsudat optimal zu managen.

Ergänzend kam erstmals kaltes Plasma zum Einsatz – eine neue Technologie, die nicht nur antimikrobiell wirkt, sondern auch die Zellneubildung und die Geweberegeneration unterstützt.



Tag 9 – Sichtbare Fortschritte in der Wundheilung

Nur drei Tage später war kein freiliegender Knochen mehr sichtbar – ein großer Meilenstein. Das Granulationsgewebe hatte sich deutlich vermehrt, die Wundtiefe verringerte sich von ursprünglich 4 cm auf 3 cm. Die Spülung mit hypochloriger Säure wurde fortgeführt, ebenso die Kombination aus Hydrofaser-Tamponade und Superabsorber.

Auch an diesem Tag führten wir eine weitere Plasmatherapie durch, um die Heilung weiter zu fördern.





Tag 13 – Wundheilung in vollem Gange

Zu Beginn des dreizehnten Tages war das Exsudat zunächst leicht trüb, ließ sich jedoch problemlos ausspülen. Die Wunde hatte erneut deutlich granuliert und war nun nur noch etwa 1 cm tief – ein großartiger Fortschritt, gerade angesichts der kurzen Zeit. Die Epithelisierung vom Wundrand hatte bereits begonnen, und die Wundränder ziehen sich sichtbar zusammen.

Versorgt wurde die Wunde mit einem kurzen Streifen Hydrofaser-Tamponade in der Tiefe, abgedeckt mit einem Polyurethan-Schaumverband, der für Exsudatmanagement sorgt.


Granulation, Epithelisierung, Wunde, Pferd, Pferdebein, Blut, Wundversorgung, Wundbehandlung

Tag 17 - Jetzt fehlt nur noch etwas Epithelgewebe


Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – und das heutige spricht für sich: Die Wunde ist vollständig granuliert und liegt nun auf Hautniveau, stellenweise sogar leicht darüber. Ein beeindruckendes Ergebnis in so kurzer Zeit!

Um einer möglichen Hypergranulation vorzubeugen, haben wir erneut einen Verband mit Lotagen angelegt. Nach nur zwei Wochen und drei Behandlungen mit kaltem Plasma ist dieser tiefen Gewebedefekt fast vollständig verheilt.

Besonders erfreulich: Bei diesem Verbandwechsel war keine Sedierung mehr erforderlich – ein deutliches Zeichen dafür, des es Nobby wieder viel besser geht. Und noch erfreulicher, ab morgen darf er zurück in die Herde.

Fazit

Ich bin vom rasanten Heilungsverlauf absolut begeistert. Dass kaltes Plasma die Wundheilung beim Pferd so effektiv unterstützt, hätte ich nicht für möglich gehalten. Nach nur zwei Behandlungen in sieben Tagen hat sich die Wunde um zwei Drittel verkleinert.

In den letzten Wochen habe ich viele ähnliche Geschichten gehört – mit deutlich längeren Heilungszeiten, selbst bei kleineren Wunden. Nobbys Fall zeigt, welches Potenzial moderne Wundbehandlung und Kaltplasma-Therapie in der Veterinärmedizin haben.


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