FAQ rund um die Wundversorgung
Was ist eine chronische Wunde?
Eine Wunde gilt als chronisch, wenn sie innerhalb von 6 bis 8 Wochen keine Heilungstendenzen zeigt. Es gibt jedoch Ausnahmen: Wunden, die durch eine Grunderkrankung entstehen, gelten ab dem Zeitpunkt ihres Auftretens als chronische Wunden. Dies betrifft insbesondere Wunden bei folgenden Erkrankungen:
- Diabetisches Fußsyndrom
- Ulcus cruris (offenes Bein)
- Dekubitus (Druckgeschwür)
Ich habe eine Wunde, was soll ich tun?
Wenn Sie eine Wunde haben, kontaktieren Sie mich bitte über das Kontaktformular oder nutzen Sie den praktischen Rückruf-Service. Ich werde Sie zeitnah telefonisch kontaktieren, um einen Termin zu vereinbaren.
Wie verläuft ein Hausbesuch?
Beim ersten Hausbesuch führe ich mit Ihnen ein ausführliches Anamnese-Gespräch. Dabei berichten Sie von Ihrer Krankheitsgeschichte. Anschließend besprechen wir eine Strategie zur Heilung Ihrer Wunde. Diese Strategie umfasst nicht nur die Auswahl der richtigen Wundauflage. Bei der Versorgung von chronischen Wunden steht die Kausaltherapie, also die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache, im Vordergrund.
Wie geht es nach dem Hausbesuch weiter?
Nach dem Hausbesuch kontaktiere ich Ihren behandelnden Arzt und übermittle eine Wunddokumentation zusammen mit einem Therapievorschlag. Falls Sie von einem Pflegedienst betreut werden oder in einem Pflegeheim sind, erhält das betreuende Pflegepersonal ebenfalls eine Kopie der Wunddokumentation. Die benötigten Rezepte übergebe ich an die Apotheke. Das verordnete Material wird Ihnen innerhalb der nächsten 24 bis 48 Stunden zugestellt.
Wunden müssen austrocknen, stimmt das?
Nein, dies ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Chronische Wunden heilen durch den sogenannten sekundären Heilungsprozess. Dabei wird die Wunde von unten nach oben mit neuem Gewebe aufgefüllt, indem sich neue Zellen bilden. Die moderne Wundversorgung unterstützt diesen Prozess gezielt.
Ein optimales Wundmilieu ist entscheidend für die Zellneubildung. Dafür sind zwei Faktoren besonders wichtig: Feuchtigkeit und Wärme. Zellteilung erfordert eine Temperatur von mindestens 28°C, und die Zellen benötigen Feuchtigkeit, um sich bewegen und die Wunde verschließen zu können. Moderne Wundauflagen schaffen und erhalten dieses feuchte und warme Milieu, um die Heilung zu fördern und zu beschleunigen.
An eine Wunde muss Luft, stimmt das?
Nein, auch hier handelt es sich um einen Mythos. Wenn eine Wunde zu lange der Luft ausgesetzt ist, kühlt sie ab, was die Zellteilung hemmt. Zudem steigt die Gefahr, dass sich Keime aus der Luft in der Wunde ansiedeln. Unser Körper muss dann Energie aufwenden, um diese Keime zu bekämpfen, was die Wundheilung verzögert. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einer Wundinfektion kommen.
Gibt es weitere Möglichkeiten, wie ich die Wundheilung verbessern kann?
Neben einer guten Wundversorgung und einer umfangreichen Kausaltherapie spielt eine gesunde und ausgewogene Ernährung eine wichtige Rolle bei der Wundheilung. Der Prozess der Wundheilung ist, ähnlich wie der Aufbau von Muskulatur, sehr anstrengend für den Körper. Die richtige Ernährung kann diesen Prozess positiv beeinflussen.
Patienten mit einer Wunde sollten ausreichend Eiweiß zu sich nehmen. Eiweiß ist notwendig als Baustoff für die Bildung neuer Zellen. Zudem verliert der Körper Eiweiß über das Wundexsudat. Daher sollte die Eiweißzufuhr bei 1g bis 1,5g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht liegen.